Erklärung
Durch die Spezialisierung und Arbeitsteilung entsteht ein sehr komplexes Wirtschaftssystem. Unzählige Unternehmen und Personen stehen miteinander in Verbindung. Nehmen wir etwa die Herstellung eines Bleistiftes. Unzählige Unternehmen und Menschen sind hierbei beteiligt. Die Firma, die die Stifte zusammensetzt, kauft z.B. von einem Sägewerk das Holz für den Stift. Das Sägewerk hat von einer anderen Firma Bäume gekauft. Es beschäftigt Arbeiter, die das Holz schneiden, und braucht Maschinen usw. So entsteht ein komplexes System. Um über das Wirtschaftssystem aber nachdenken zu können, brauchen wir ein vereinfachtes Modell, an dem wir grundlegende Zusammenhänge darstellen können.
Der Wirtschaftskreislauf ist so ein Modell. Im einfachsten Fall fassen wir jeweils Unternehmen und Haushalte zu Blöcken zusammen und untersuchen die Verbindungen zwischen diesen. Selbstverständlich sind nicht alle 40 Millionen Haushalte in Deutschland gleich und erst recht nicht die 3 Millionen Unternehmen. Durch die Abstraktion fallen also Details weg, damit wir uns auf wichtige Aspekte konzentrieren können.
Im einfachen Modell treffen Haushalte und Unternehmen auf zwei Märkten zusammen. Auf den Gütermärkten verkaufen die Unternehmen ihre Waren an die Haushalte. Die Haushalte zahlen dafür den Kaufpreis an die Unternehmen.
Daneben gibt es den Faktormarkt, auf dem die Haushalte den Unternehmen Arbeit, Kapital und Boden überlassen. Die Unternehmen zahlen dafür an die Haushalte Löhne, Gewinne und Pacht.
An folgendem Beispiel soll der Zusammenhang deutlicher werden: Herr Meier arbeitet in einer Bäckerei. Er verkauft seine Arbeit an das Unternehmen und erhält dafür einen Lohn (Faktormarkt). Vielleicht besitzt er auch noch Aktien eines Autoherstellers, d.h. er stellt einem Unternehmen Kapital zur Verfügung und wird dafür am Gewinn beteiligt (Faktormarkt). Mit diesem Geld kauft er abends im Supermarkt Nahrungsmittel ein (Gütermarkt).